Ohrensausen - wie alles anfängt
Ohrgeräusche hat fast jeder schon einmal wahrgenommen. Es pfeift und brummt im Ohr und verschwindet dann wieder. Dieses Phänomen ist völlig normal. Anders verhält es sich, wenn das Ohrgeräusch, auch Ohrensausen oder Ohrenklingeln genannt, anhaltend oder immer wieder über einen längeren Zeitraum wahrgenommen wird. In diesen Fällen spricht man von einem Tinnitus, dem medizinischen Fachausdruck für Ohrgeräusche oder Ohrensausen. Ein Tinnitus ist nichts anderes als ein Pfeifen, Klingeln oder Rauschen im Ohr. Millionen Menschen haben das.
Und was kann man da machen?
Zunächst ist es sehr wichtig zu wissen, wie lange die Ohrgeräusche bereits vorhanden sind. Ein sogenannter „akuter“ Tinnitus, der weniger als drei Monate andauert, hat eine gute Prognose vollständig geheilt zu werden, insbesondere dann, wenn man rasch handelt und zum Beispiel Medikamente verabreicht, die die Durchblutung fördern.
Wenn der Tinnitus chronisch geworden ist, also länger als drei Monate anhält, ist er schwer zu heilen. Es ist dann wie mit lange eingefahrenen Gewohnheiten: Man legt sie nicht mehr so leicht ab. Daher sollte akuter Tinnitus rasch behandelt werden, damit es nicht zu einer Chronifizierung kommt. Er ist zwar kein medizinischer Notfall, aber doch ein Eilfall.
Was löst die Ohrgeräusche eigentlich aus?
Stress ist ein Faktor. Eine häufige Ursache sind Schädigungen des Gehörs, zum Beispiel durch Lärm oder Entzündungen. Oft sind diese Schädigungen – wie auch Ohrgeräusche – umkehrbar. Das heißt, die geschädigten Sinnes- und Nervenzellen erholen sich wieder. Man kann diese Regeneration unterstützen, indem man die Nährstoffversorgung der betroffenen Bereiche fördert.
Wie macht man das?
Man verbessert die Durchblutung, zum Beispiel durch die Einnahme von speziellen Medikamenten. Diese können die Zellbestandteile des Blutes elastischer, sodass im Innenohr und Gehirn auch feinste Blutgefäße besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Nicht selten verschwindet der Tinnitus nach wenigen Tagen oder Wochen.
Chronischer Tinnitus
Manchmal dauert der Tinnitus schon seit Monaten oder gar Jahren an. So ein chronischer Tinnitus ist für die Betroffenen dann meist sehr belastend. Auch wenn Ohrenkrankheiten oder Hörschäden oft der Auslöser sein können, werden chronische Ohrgeräusche nicht im Ohr, sondern im Kopf geprägt. Wenn so wie ein Ohrgeräusch erlernt wurde, kann man versuchen, es auch wieder zu verlernen. Und man kann es schaffen, eine andere Einstellung zu den Ohrgeräuschen zu erlangen.
Was ist damit genau gemeint?
Man bringt den Patienten bei, das Ohrgeräusch als weniger belastend und bedrohlich zu empfinden, auch wenn die Geräusche und Töne „eigentlich“ noch vorhanden sind. Ein Ansatz hierzu ist die sogenannte Tinnitus-Retraining-Therapie. Mit Geduld und kompetenter Hilfe bekommen viel Patienten ihre Ohrgeräusche in den Griff.
Was kann ich zur Vorsorge tun?
Auftretende Ohrgeräusche sind oftmals ein Warnsignal des Körpers. Sind sie nach einem Tag nicht wieder verschwunden, sollte man seinen HNO-Arzt aufsuchen.
Gibt es weitere Informationen?
Weitere Informationen zum Thema Tinnitus erhalten u.a. auch auf den Seiten des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.
Machen Sie den Hörcheck!
Bei einem akuten Tinnitus ist eine Hörprüfung erforderlich, um eine begleitende Hörstörung auszuschließen. Eine umfassende Beratung und einen Hörcheck erhalten Sie auch in unserer HNO Praxis in Buer. Rufen Sie uns an, oder schreiben Sie uns.
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