Doctor-medic Roberta Udrescu – Fachärztin für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde

Beisenstr. 49 - Gelsenkirchen-Buer -

Telefon (0209) 370800

Schutzimpfung gegen Pneumokokken

Schutzimpfung gegen Pneumokokken

Die Nachfrage nach einer Schutzimpfung gegen Pneumokokken ist im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie stark gestiegen. Pneumokokken-Erkrankungen werden durch Bakterien aus der Familie der Streptokokken hervorgerufen. Sie verursachen die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen!

NEWS 30.11.2020
Pneumokokken-Impfstoffe sind in unser Praxis eingetroffen und verfügbar!

Gut zu wissen

Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlungen bezüglich der Pneumokokken-Impfung während der aktuellen Pandemie angepasst. Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahren sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wurden dazu aufgerufen, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen, da Menschen der genannten Altersgruppe ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bei einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 haben. Außerdem sollen Säuglinge und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren geimpft werden. Die Impfung verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.

Pneumokokken: Ansteckung

Pneumokokken werden wie ein grippaler Infekt durch Tröpfcheninfektion übertragen – beispielsweise beim Husten oder Niesen. Die Bakterien finden sich im Nasen-Rachen-Raum vieler Menschen, ohne dass diese daran erkranken. Daher können sie auch von Gesunden weitergegeben werden.

Pneumokokken: Krankheitsverlauf

Warum Pneumokokken bei manchen Menschen plötzlich Krankheiten auslösen und bei anderen nicht, ist nicht genau bekannt. Auch Gesunde können betroffen sein. Bei geschwächter Körperabwehr – zum Beispiel nach einer Viruserkrankung oder bei chronischen Erkrankungen – passiert dies jedoch leichter. Säuglinge und Kleinkinder sowie auch ältere Menschen erkranken häufiger an Pneumokokken. Denn mit zunehmendem Alter lassen die Abwehrkräfte des Körpers nach und chronische Krankheiten nehmen zu.

Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen auslösen – darunter Nasennebenhöhlen-, Mittelohr-, Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung (Sepsis). Darüber hinaus sind sie für 20 bis 50 Prozent aller durch Bakterien verursachten Lungenentzündungen bei älteren Erwachsenen verantwortlich. Einige dieser Erkrankungen können lebensbedrohlich verlaufen. Bei schwerem Verlauf stirbt etwa jeder Zehnte der Erkrankten an den Folgen der Pneumokokken-Infektion. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Pneumokokken-Erkrankungen können zwar mit Antibiotika behandelt werden. Allerdings nehmen Resistenzen zu, so dass die Medikamente schlechter anschlagen. Der Schutz durch Impfung wird daher immer wichtiger.

Pneumokokken: Impfung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Erwachsenen ab einem Alter von 60 Jahren eine Impfung gegen Pneumokokken.

Wegen der begrenzten Dauer des Impfschutzes gegen Pneumokokken hält die STIKO die Auffrischung mit einem Mindestabstand von 6 Jahren aus medizinischer Sicht eigentlich für alle Erwachsenen ab dem Alter von 60 Jahren für sinnvoll. Eine generelle Auffrischung wird dieser Altersgruppe allerdings aktuell nicht empfohlen! Eine Wiederholungsimpfung gesunder über 60-Jähriger sollte daher von der Ärztin bzw. dem Arzt beurteilt werden.

Darüber hinaus wird die Impfung gegen Pneumokokken allen Personen mit erhöhtem gesundheitlichem Risiko aufgrund von bestimmten Vorerkrankungen oder mit beruflichem Risiko empfohlen. Hierzu gehören Personen

deren Immunsystem geschwächt ist – sei es aufgrund angeborener Defekte des Immunsystems, fehlender oder nicht funktionsfähiger Milz, einer HIV-Infektion, einer Knochenmarks- oder Organtransplantation oder aus anderen Gründen.

die an chronischen Erkrankungen wie Diabetes, chronischen Erkrankungen des Herzens oder der Atmungsorgane sowie Leber- oder Nierenkrankheiten oder Erkrankungen des Nervensystems leiden.

mit chronischen Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma oder COPD).

die ein erhöhtes Risiko für eine Hirnhautentzündung haben – z. B. bedingt durch ein Cochlea-Implantat oder eine Liquorfistel.

die berufsbedingt ein erhöhtes Risiko haben (Schweißen und Trennen von Metallen, Risiko durch Einatmen von Metall-Rauchen).

Für diese Risikogruppen wird eine Wiederholung der Impfung nach einem Zeitraum von mindestens sechs Jahren empfohlen. Bei den genannten Vorerkrankungen wird zum Teil zusätzlich eine Impfung mit einem weiteren Impfstoff gegen Pneumokokken empfohlen. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt über die Reihenfolge der Impfungen und die Abstände zwischen den Impfterminen.

Auch für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut die Impfung gegen Pneumokokken. Mehr Informationen zu geeigneten Impfterminen und Impfstoffen für Kinder finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter Pneumokokken-Impfung bei Kindern.

Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. Ebenso können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

Schwere Nebenwirkungen sind selten. Eine allergische Reaktion (z. B. Nesselsucht) ist möglich. Sehr selten kann sich die Zahl der Blutplättchen (verantwortlich für die Blutgerinnung) vorübergehend verringern.

Wann sollte nicht geimpft werden?

Nicht zu jedem Zeitpunkt sollten sich Menschen impfen lassen. Wenn jemand akut krank ist oder hohes Fieber über 39 Grad Celsius hat, muss die Impfung verschoben werden. Auch bei Allergien gegen den Wirkstoff oder die Zusätze sowie bei Immunstörungen müssen Sie sich individuell von uns beraten lassen.

Vorsicht bei Autoimmunerkrankungen

Bei Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis können sich Patientinnen und Patienten laut Robert-Koch-Institut (RKI) in der Regel trotzdem impfen lassen. Totimpfstoffe bergen für sie kein erhöhtes Risiko. Der Impfschutz kann geringer ausfallen – das lässt sich jedoch vorher testen. Für alle anderen Impfstoffe ist am Ende entscheidend, was genau geimpft werden soll und wie der aktuelle Gesundheitsstatus der Person aussieht.

Pneumokokken- oder Influenzaimpfungen können allerdings die vorliegende Immunerkrankung verschlechtern. Aus diesem Grund müssen Arzt und Patient gemeinsam die Vor- und Nachteile, die Schutzwirkung und die Risiken gemeinsam diskutieren und gut abwägen. Bei bestimmten Therapien wird das Immunsystem gezielt unterdrückt. Das muss bei einer Impfung unbedingt berücksichtigt werden, da sich etwa die Erreger im Fall eines Lebendimpfstoffs stärker vervielfältigen können, als das bei gesunden Menschen und einer typischen Impfung der Fall ist.

In unserer HNO-Praxis in Gelsenkirchen-Buer sind wir Ansprechpartner für die Impfung. Sprechen Sie uns einfach an.

Termine können Sie online buchen, oder auch telefonisch unter (0209) 370800 mit uns verabreden.

Bitte bleiben Sie gesund!
Ihre
Roberta Udrescu