Doctor-medic Roberta Udrescu – Fachärztin für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde

Beisenstr. 49 - Gelsenkirchen-Buer -

Telefon (0209) 370800

RESIST – Oft ist Ruhe wirksamer als ein Antibiotikum

RESIST – Oft ist Ruhe wirksamer als ein Antibiotikum

RESIST - Antibiotika bewusst anwenden und Resistenzen vermeiden. RESIST hat sich zum Ziel gesetzt, den Antibiotikaeinsatz bei Atemwegsinfekten in der ambulanten Versorgung zu optimieren.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, was für Sie die beste Medizin ist. Husten? Schnupfen? Heiserkeit? Bei einem akuten Virusinfekt benötigt man meist kein Antibiotikum.

Was sind akute Atemwegsinfekte und wodurch werden sie verursacht?

Akute Atemwegsinfekte sind Entzündungen der Atemorgane. Von einem Infekt sind entweder die oberen Atemwege (Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen, Mandeln, Kehlkopf) oder die unteren Atemwege (Luftröhre, Bronchien) betroffen. Die Beschwerden (z. B. Schmerzen, Husten, Schnupfen, Fieber) treten meist plötzlich auf.

In neun von zehn Fällen werden akute Atemwegsinfekte durch Viren verursacht. Mit diesen kann und muss der Körper alleine fertig werden - es braucht nur etwas Zeit.  Nur selten werden akute Atemwegsinfekte durch Bakterien verursacht.

Ist ein akuter Atemwegsinfekt mit einem Antibiotikum schneller überstanden?

Antibiotika sind wirksame Medikamente zur Behandlung von schwerwiegenden Krankheiten, die durch Bakterien verursacht werden. Gegen Viren sind Antibiotika wirkungslos.

Werden Antibiotika unnötigerweise eingenommen, kann das zur Bildung von Resistenzen beitragen. Das bedeutet: Antibiotika können dann nicht mehr wirken, weil die Bakterien gegen sie widerstandsfähig geworden sind.

Einige Patienten beziehungsweise Eltern erkrankter Kinder gehen davon aus, dass sie oder ihre Kinder bei einem Atemwegsinfekt mit einem Antibiotikum schneller wieder gesund werden. Dies ist falsch. In großen wissenschaftlichen Untersuchungen hat man herausgefunden: Mit oder ohne Antibiotikum klingen die Symptome eines akuten Atemwegsinfekts in der Regel gleich schnell ab.

Nicht wenige Patienten haben mit einem Antibiotikum aufgrund von Nebenwirkungen sogar mehr Beschwerden als ohne Antibiotikum.

Was können Sie tun, um Ihre Beschwerden zu lindern?

Unterstützen Sie Ihren körpereigenen Heilungsprozess!

  • Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe.
    Stress und körperliche Anstrengung belasten den kranken Körper während einer Erkältung zusätzlich. Treten Sie insgesamt kürzer!
  • Trinken Sie ausreichend.
    Flüssigkeit hilft den Schleim zu lösen und gleicht den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen aus. Empfehlenswert sind ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees sowie (Mineral-)Wasser.
  • Sorgen Sie für frische Luft.
    Trockene Heizungsluft entzieht der Nasenschleimhaut die Feuchtigkeit und hemmt dadurch ihre Abwehrfunktion. Lüften Sie daher regelmäßig.
  • Verzichten Sie aufs Rauchen.
    Tabakrauch schadet dem Immunsystem und belastet die Atemwege zusätzlich.

Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt darüber, ob Ihre Beschwerden durch andere Maßnahmen wie Inhalationen, Schmerzmittel, abschwellendes Nasenspray oder bewährte Hausmittel gelindert werden können.

Antibiotika – Gut zu wissen

Fast alle Infekte von Ohren, Nase, Hals und Bronchien entstehen durch Viren. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, aber nicht gegen Viren. Sie lindern keine Schmerzen und führen nicht dazu, dass man schneller gesund wird.
Antibiotika sind wichtige Medikamente, die Leben retten können. Sie wirken ausschließlich bei Erkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden.
Antibiotika beeinflussen die natürliche Balance der nützlichen Bakterien im Körper. Das kann Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlag hervorrufen.
Durch die ungezielte Einnahme von Antibiotika werden Bakterien diesen gegenüber unempfindlich (resistent). Damit Antibiotika als effektive Medikamente erhalten bleiben, ist es wichtig, sie verantwortungsvoll und nur nach ärztlicher Verordnung zu verwenden.

 

Das bundesweite Projekt sensibilisiert Ärzte für einen besonders verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika und ist eine Zusammenarbeit des vdek und seiner Mitgliedskassen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, acht Kassenärztlichen Vereinigungen und dem Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock.

Nicht notwendige Antibiotikaverordnungen

Akute Atemwegsinfektionen der oberen und unteren Atemwege (ARTI) werden in den meisten Fällen durch Viren verursacht und kommen ohne äußere therapeutische Maßnahmen wieder zum Erliegen. Antibiotika sind somit wirkungslos, werden aber dennoch in der vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland immer noch zu häufig verschrieben.

Damit die Wirksamkeit von Antibiotika bestehen bleibt, ist es wichtig, sie nur dann anzuwenden, wenn dies auch notwendig ist. Akute Atemwegserkrankungen werden in 90 Prozent der Fälle durch Viren ausgelöst, gegenüber denen Antibiotika wirkungslos sind.

FAQ: RESIST - Antibiotika bewusst anwenden und Resistenzen vermeiden

Hier finden Sie weitere Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Themen Antibiotika, Resistenzen und das Projekt RESIST